Biosfear - Ein Saugausflug

Geschrieben von Maya

EideBob brauchte dringend Teile, um die Gruppe mit Ausrüstung zu versehen. Diese Teile konnte man bei einer Monsterart, die unter dem Namen "Sichel-Kahn" bekannt ist, finden. Auch die mit ihnen in enger Nachbarschaft lebenden "Wolfen" können brauchbare Teile liefern.

Dazu ist es nötig, das sterbende Monster noch VOR seinem Tod mit einer Spezialmaschine zu durchsuchen. Leider dauert dieses "Durchsuchen" einige Zeit und das Monster darf nicht vorzeitig versterben. Üblicherweise muss EideBob also, wenn er alleine loszieht, das ausgewählte Monster fast töten und dann das tobende, fast zerfleischte Vieh über sich herfallen lassen und eine grün-gallertige, stinkende, schwabbelige Masse aus den offenen Wunden saugen die gelegentlich diese brauchbaren Teile enthält. Je stärker die Ungeheuer verletzt sind desto mehr der ekelhaften Schwabbelmasse wird gewonnen und desto größer ist die Chance, dass sie etwas brauchbares enthält. Nicht selten wurde er selbst dabei noch schwer verletzt.

Als EideBob das erzählte, erklärte Maya sich bereit, EideBob zu helfen. Wenn der Arme schon zum Wohle unserer Gemeinschaft in diesen unheimlichen, dunklen und stickigen Keller muss sollte er nicht alleine gehen. Und Mayas Tiere können ihm wenigstens das eckelhafte besabbert-werden ersparen, indem sie die Bestien in etwas Abstand beschäftigen. Boah, allein die Vorstellung, sich FREIWILLIG von so einem gräßlichen Vieh anfallen zu lassen... wenn es seine sekretverklebten Wunden an die saubere Rüstung schmiert, mit dem stinkenden Rachen nach Eide schnappt ... brrrrrr Maya kräuseln sich die Flügel allein bei dem Gedanken!

Linu schloss sich ihnen an, um dafür zu sorgen, dass die beiden ungestört von anderen Viechern und Seelen, die in dem Gemäuer hausen, arbeiten konnten.

Nachdem sie das erste Geschoß in dem es von Skeletten, Magiern und großen grünen Bestien wimmelte hinter sich gebraucht hatten und glücklich im 2. Stock angekommen waren stiessen sie bald auf die ersten "brauchbaren" Gegner, auf Wolfen. Maya beschwor einen Chmero zu Hilfe und als das Wolfentier schon sehr schwach war begann EideBob sein Werk. Dann brach der Wolfen tot zusammen. EideBob guckte Maya verdutzt an: "Machen denn die Beschworenen Schaden?" - "Ja, Eide, zwar nicht viel, aber sie machen Schaden." Seit Maya ihren Viechern Gehorsam beigebracht hatte, sogar um einiges mehr als früher. Also gut, das wurde dann beim nächsten berücksichtigt. Maya rief auch nur ein Tigerlein und das war kräftig genug, den Wolfen abzuhalten und er blieb auch lange genug am Leben. Wenn Eide fertig war gab er dem Biest dann immer noch den Gnadenschuss um sein Leiden zu beenden.

Sie drangen tiefer in das Gemäuer, durchquerten einen Lavafluss, dass Maya, die darüber schwebte, die Fusssohlen kochten und sie sich fragte, wie das die anderen aushielten, da drin sogar einzutauchen. Noch ein Stück geradeaus hinter und dann rechts kamen sie an einen Platz, den Eide kannte. "Hier kommt immer wieder mal ein Sichelkahn vorbei" meinte er. Also liesen sie sich dort nieder.

Maya war unheimlich, sie hörte in der Ferne und oft auch beängstigend nah die Seelen seufzen und stöhnen. Aber Linu war zur Stelle, wenn eine der Seelen Maya zu nahe treten wollte. Bald waren auch die ersten Sichelkahn erschienen, meist in Begleitung eines Schädelkämpfers. Linu wendete ihre ganze Zauberkraft auf, ungebetene Gäste fern zu halten und Eide und Maya widmeten sich dem "brauchbaren Material". Anfangs probierte Maya es mit den Tigern, aber die waren etwas zu schwach. Bei Chmeros ging es dann ganz gut. Wieviele sie an diesem Abend schon "verarbeitet" hatten weiss keiner mehr, als plötzlich ein ungeschliffener Rubin am Boden glitzerte. Die drei standen stille, einen Moment rührte sich keiner und sie starrten andächtig auf den Stein. Als Eide die Schritte fremder Kämpfer hörte nahm er den Stein in Verwahrung. "Ich werde ihn Dir schleifen, Maya!" - Was? der Stein sollte Maya gehören? Ihr Herz hüpfte und sie nahm einen tiefen Atemzug. Zu tief für den stickigen Keller. Ihr wurde glatt schwindelig.

Gut, daß Linu einen starken Chmero-Kaffee dabei hatte und auch ein paar Brötchen mit geräuchertem Karma-Schinken. Nachdem die Truppe sich gestärkt und neu mit Lebenselexieren und Munition versorgt hatte beschloß man, noch einen Rundgang zu machen und dann den Ausflug zu beenden. EideBob suchte noch Schuhe und da man "Traurige Schatten" gesehen hatte, die Schuhe bei sich trugen suchten wir einen Platz an dem die hausten. Auch dort waren Sichelkahn und der eine oder andere wurde noch verarbeitet. Leider hatte von den traurigen Schatten keiner Schuhe dabei. War wohl eine andere "Traurige-Schatten-Familie" denen der Schuhlieferant zum Opfer gefallen war. Allerdings hatte ein Sichelkahn nochmals etwas bei sich: Eine Schattenrüstung für Aidian! ^^ Eide zeigte sie Maya und wollte sie Ihr auch geben. Ihre Rüstung ist ja nur eine nette Leihgabe. Aber da Ihre geliehene mit hübschen Steinen verziert ist behielt sie lieber die noch an.

Alles in allem ein erfolgreicher Ausflug, auch wenn dieses ekelhafte Saugen nicht ganz so ergiebig war. Und wenn EideBob wieder da runter muss, alleine braucht er nicht zu gehen.