Biosfear - Liebesgeflüster I
Geschrieben von Maya
Brutzel und Maya waren gemeinsam im Schloss unterwegs und hatten fleissig gemetzelt.
Da Maya noch immer ein "Schwarzer Engel" werden wollte wurder jeder Minot entbeint,
der ihren Weg kreuzte während Maya Monster für Monster auf ihrer Liste abhakte. Als
dann endlich auch die letzte Schreckensechse von Mayas Liste gestrichen werden konnte,
waren beide in Schweiss gebadet. Auch die mitgebrachten Aufbaudrinks waren zur Neige
gegangen, sie hatten sich eine Pause mehr als verdient. Aber erstmal zur Burg, die
Vorräte ergänzen. Etwas neidisch schwebte Maya über dem Fluss und beobachtete Brutzel,
wie er mit kräftigen Stößen durch das kühle Nass des Burggrabens pflügte. Sie seufzte
leise, wie gerne würde auch sie ein Bad nehmen. Aber ihr blieb nur, zu warten, bis die
Staubschichten auf ihrer schweissnassen Haut ausreichend dick verkrustet waren, bis sie
von selber abbröckelten. Liebevoll betrachtete sie ihren Retter. Bei seinen geschmeidigen
Bewegungen spielten die Muskeln unter seiner Rüstung. Das Meiste konnte sie nur erahnen,
aber wenn sie sich das so vorstellte hüpfte ihr Herz.
Da kam ihr eine Idee, ein verträumtes einsames Fleckchen, das sie durch Zufall entdeckt
hatte. "Du, Brutzel, wolln wir ein wenig rasten?" - "Ja, gern doch" - "Schwimm mir mal nach"
- Schnell teleportierte sie an ihm vorbei, damit er das schelmische Grinsen in ihrem Gesicht
nicht bemerken konnte. Ob sie ihn wohl dazu bringen konnte, sich ihr zu zeigen? Gerne würde
sie mal in Natura bewundern, was ihre Phantasie ihr so vorgaukelte. Sie flog voraus bis an
den Beginn des Flüsschens, dahin, wo es in einem kräftigen Wasserfall über den steinigen
Abhang herabstürzte.
"Hier kommt keiner her, nur ein Uokepaloid grast in der Nähe und ein paar Seelen streichen
durch die Büsche. Und wenn ich nahe an den Wasserfall heranfliege kann ich mir den Staub von
den Flügeln spülen lassen." Sie nahm Brutzel bei der Hand und zog ihn unter einen Busch, von
dem aus man eine prima Aussicht auf den Wasserfall hatte. Der Busch war so nahe am Wasserfall
dass die aufspritzende Gischt ihre Kleidung und ihre erhitzten Gesichter benetzte. Brutzel
setzte sich unter den Busch und Maya streifte ihre Sachen ab. Ordentlich hing sie jedes Teil
auf den Busch. Im Augenwinkel beobachtete sie ihn, wie er reagierte. Sie trug nur noch ihre
Flügel. Seine Wangen waren gerötet, Wasserperlen - oder war es Schweiss?- standen auf seiner
Stirn und er atmete gepresst... sie machte Eindruck auf ihn. Zwanglos tanzte sie vor ihm:
"Oh wie ich mich auf das Nass freue". Mit offenem Mund sass er am Busch und seine Blicke folgten
ihr, als sie unter den Wasserfall schwebte. Übermütig plantschend drehte sie sich in dem kühlen
Nass. Endlich wieder mal sauber! Immer wieder warf sie ihm einen kurzen Blick zu. Er sass noch
immer unter dem Busch, den Blick starr auf sie gerichtet. "Na was ist, willst nicht auch?" rief
sie ihm aufmunternd zu. Er war gerade dabei, sich seine Bionische Rüstung abzustreifen, als
plötzlich ein bestialisches Röhren die Stille durchbrach.
Verschreckt schwebte Maya zu dem Busch und streifte hastig ihre Sachen über. Seufzend dachte sie,
dass sie nur einen kurzen Blick auf seine behaarte Brust werfen konnte. Vorsichtig näherte sie
sich dem Brüllen, das von regelmäßigem Geknatter unterbrochen wurde. Das Gebrüll stammte von
einem verfluchten Karmaroid, das Knattern aus der Wumme von BenHamburg. Da näherte sich von hinten
heimtückisch eine Seele. Beherzt eilte Maya Ben zur Hilfe und befreite ihn mit ein paar grünen
Vampirgeiern ihres Kyneesrings von dem ungebetenen Gast. Brutzel und Maya beschützten ihn, bis er
die Bestie niedergerungen hatte. Zum Abschied vertraute Maya Ben noch an "Du, wir schmusen hier".
Grinsend zog Ben ab wieder in Richtung der Monster.
Maya schwebte zurück zu dem Busch, streifte wieder ihre Klamotten ab, hängte sie darüber und rief
Brutzel zu: "Na kommst?" während sie wieder zu den Perlen des Wasserfalls schwebte. Ja er kam...
er streifte wieder seine Bionische Rüstung ab, knöpfte seine schwere Infantriehose auf... In Mayas
Ohren pochte das Blut... Nein, das war nicht ihr Blut, das war ein Knattern. Hastig eilte sie zum
Busch, streifte ihre Leidenschaftsklamotten über und näherte sich vorsichtig dem Knattern. Es kam
aus der Waffe von BenHamburg, der wieder einen Karmaroid metzelte. Das Blut schoß Maya in den Kopf.
Er wusste doch... sie hatte es doch gesagt... "Taktlos!" hörte sie von hinten. Brutzel hatte nur
dieses eine Wort ausgestossen, Ben damit angeschrien, ihm seine Entrüstung und Enttäuschung
entgegengeschleudert.
Den stillen, ruhigen Fleck konnten sie wohl vergessen. Die Rast war nun beendet. Traurig fragte
Maya ihren Brutzel: "Wollen wir nun deine Raptoroiden killen?" Da war auch noch eine Mission von
Brutzel zu erfüllen und an die machten sie sich nun
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