Biosfear - Apanatschi's Abenteuer - Einleitung

Geschrieben von Maya

Apanatschi entwickelte sich schnell und wuchs langsam zu einer stattlichen Bulkandame heran. Und man merkte ihr auch an, daß sie doch eine eigene Persönlichkeit war. Ihre geistige Verbindung zu Maya bestand zwar nach wie vor, aber sie entwickelte völlig andere Vorlieben.

Zum Beispiel, wenn sie einer dunklen Seele begegnen: Während sich Maya vor Schreck die Flügel aufrollen und sie sich am liebsten im nächsten Panzermausloch verkrümeln möchte und kreischend um Hilfe ruft nimmt Apanatschi nur ihr liebes altes Dunkelheitsschwertchen fest in beide Fäuste und knallt es der schaurigen Gestalt so lange um die Ohren, bis sie nimmer um Gnade winseln kann.

Oder die Keller: Maya setzt da nur ungern und schweren Herzens und nur wenn es gar nicht anders geht einen Flügelschlag in die für sie üblen Gemäuer. Apanatschi aber verbringt die meiste Zeit dort. Sie ist dort fast heimisch, kennt schon manches Eck, das Maya nie gesehen hat und metzelt fröhlich bei Kabalen, Skeletten, Schakalen und den verschiedenen Kahn-Gattungen.

Auch in Bezug auf Sparsamkeit unterscheiden sich die beiden stark. Während Maya eifrig das Laim zusammenträgt und sich nur das nötigste leistet gönnt Apanatschi sich stets standesgemäße Bekleidung, jeweils ihrem neu errungenen Status entsprechend. Auch eine neue Waffe hat sich Apanatschi schon angeschafft: Ein blinkendes, funkelndes Fernöstliches Schwert, das auch bereits von einem edlen Saphir geziert wird. Auch einen passenden Stein hatte sie sich besorgt, aber als Maya das mitbekommen hat ließ sich Apanatschi von Ihr überzeugen, daß den Stein Brutzel viel dringender braucht.

Auch in Bezug auf ein Pet für Apanatschi sind die beiden geteilter Meinung. Während sich Maya mit Flügeln und Froschschenkeln gegen das Ansinnen von Apanatschi wehrt, ein Ei anzuschaffen wird Apanatschi wohl den ersten unbewachten Augenblick nutzen, sich auch das zu besorgen. Man kann ihr da einfach nicht mit Vernunft beikommen. Weder das Argument, daß sie doch eh fast nur in Kellern rumstreunt, wo ein Pet sich die Flügel brechen würde, noch das Argument, dass sie als Blocker doch gar keinen Blocker braucht lässt sie gelten. Nur der hübsche Ring, den Maya ihr zum Nikolaustag besorgt hat tröstet sie derzeit etwas. Naja, und durch die Kosten des Schmuckstücks ist die Kasse grade so dünn, daß auch Apanatschi den Wunsch etwas zurück gestellt hat.

Aber auch das Verhalten der Mitstreiter ist unterschiedlich. Während Maya meist freundlich und zuvorkommend behandelt wird, hat Apanatschi den Eindruck, daß sie geradezu missbraucht wird. Gerade bei Menschen sind die Unterschiede enorm. Nie wäre ein Mensch auf die Idee gekommen, der zarten Maya noch weitere Gegner aufzuhalsen. Im Gegenteil: Wenn für sie gefährliche Gegner ihr zu nahe kamen während sie mit einem Biest beschäftigt war fanden sich stets ein paar bereitwillige Helfer, die ihr das Ungeziefer entsorgten. Dem zarten Elfchen musste man ja helfen. Ganz anders so bei Apanatschi: Ohne Rücksicht darauf, dass sie gerade mit den letzten Pots gegen einen Wolfen kämpft werden ihr von hinten noch Ark-Schakale oder sogar ein Sichelkahn zugesellt. Der stinkende Bulk muss das abkönnen, wäre er kein Bulk geworden - das scheint die Meinung dieser Mitstreiter zu sein.

Apanatschi kämpft gegen Probleme, von denen Maya nichtmal Alpträume hatte. Ein paar der nettesten und schrecklichsten Geschichten wird sie hier zum besten geben.

- Fortsetzung folgt -